Trasse Wöhrder Tor bis Bauhof

Zeitraum: 2011/12

Gemarkung: Sebald u. Lorenz

Auftraggeber: N-Ergie Service GmbH

Durchführende Firma: Melanie Langbein M.A.

 

Begleitend zum Bau einer neuen Starkstromtrasse fanden unerwartet umfangreiche archäologische Untersuchungen statt.

Schon früh zeigte sich, dass die Wöhrder Tor Bastion (heute Kreuzung Innere Cramer-Klett-Straße/ Rathenauplatz) keineswegs im Jahr 1871 vollständig abgetragen wurde. Dicht unter dem heutigen Straßenpflaster liegen noch heute die Substruktionen der im beginnenden 17. Jahrhundert angelegten Wehranlage.

Besonders überraschend waren die Ergebnisse im Bereich der Lorenzer Altstadt. In der Katharinengasse konnten nicht nur Reste der Stadtmauer und zugehöriger Anlagen freigelegt werden, sondern auch großräumige Verfüllungen mit Handwerkerabfällen aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Entlang der Marientormauer fanden sich dazu mehrere Fundamentreste ehemaliger Wohnbebauung.

Als wahrer Quell an Informationen erwies sich der Trassenabschnitt in der Lorenzer Straße: Hier reiht sich dicht unter dem Straßenpflaster eine Grube an die andere, prall gefüllt mit Abfällen mittelalterlicher Handwerker. Neben der üblichen Keramik konnten hier Gußformen eines Rotschmieds, Reste von knochen- und hornverarbeitendem Handwerk sowie Dutzenden von Kruselerfiguren geborgen werden.

Aus der gesamten Trasse liegen über 50 Kisten mit Funde vor.

 

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Ein erster Artikel bei den Nürnberger Nachrichten ist hier zu finden.

Im Frühjahr 2012 gab es im Offenen Büro in der Lorenzer Straße eine Ausstellung zu den Ergebnissen der Grabung in der Lorenzer Straße, die auch in der Blauen Nacht zu sehen war.

 

Photo: Langbein